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Das Wildkraut (Deutsch von Leobald Loewe, frei nach "La mauvaise herbe," von Georges Brassens)

Vorspiel: Melodie der Merseillaise
Wenn mich der Tag des Ruhmes weckt,
wo all' die Andern sind verreckt,
steh' ich allein' mit meiner Schand',
dass ich den Heldentod nicht fand.

Ich bin ein wildes Kraut,
brave Leut', brave Leut',
bin das, was man nicht wiederkäut
und nicht zu Kränzen windet.
Der Tod mähte die Andern,
brave Leut', brave Leut',
dass er mich überseh'n
hat, ist verwerflich aber schön!

|: La la la la la la la la :| 
|: Himmel, warum stört's euch denn so
    wenn ich ein bisschen lebe froh :|

Die herzensgute Straßenmaid,
verleiht mir bei Gelegenheit
heimlichste Spitzen ihrer Haut,
die sie sonst keinem anvertraut.

Ich bin ein wildes Kraut,
brave Leut', brave Leut',
bin das, was man nicht wiederkäut
und nicht zu Sträußen bindet.
Die Andern müssen zahlen,
brave Leut' brave Leut',
dass sie sich mir so hin-
gibt, ist verwerflich aber schön!	

|: La la la la la la la la :|
|: Himmel, warum stört's euch denn so
    wenn sie mich liebt nur einfach so :|

Der Mensch, so sagt man, lebe brav
in seiner Herde wie ein Schaf,
da möcht' ich lieber ganz allein
nicht auf dem rechten Wege sein!

Ich bin ein wildes Kraut,
brave Leut', brave Leut',
bin das, was man nicht wiederkäut
und nicht zu Garben bindet.
Ich bin ein wildes Kraut,
brave Leut', brave Leut',
gedeih' in Libertät
auf Wegen, die man selten geht!

|: La la la la la la la la :| 
|: Himmel, warum stört's euch denn so
    wenn ich ein bisschen lebe froh :|