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Im-glasklaren-Wasser-der-Quelle
(von Leobald Loewe, Juni 2008, frei nach
"Dans l'eau de la claire fontaine" von Georges Brassens, 1961 ?)


Im glasklaren Wasser der Quelle
hat sie gebadet ganz nackt,
da kam eine Windbö blitzschnelle
und hat sich ihr Kleidchen geschnappt.

In ihrer Not gab sie mir Zeichen,
ihr Lilien und Scheurebenblatt
und Orangenblüten zu reichen, *
weil sie nichts zum Anziehen hat.

Ich hab' ihr aus Rosen ein Mieder
mit Blütenblättern gefügt,
doch war die Schöne so zierlich,
da hat eine Rose genügt.

Und aus einer Ranke vom Wein hab’
ich ihr auch ein Röckchen gemacht,
doch weil die Schöne so klein war,
da reichte ein einziges Blatt.

Sie bot ihre Arme und Lippen
wie um zu danken mir dar,
ich hab’ sie so stürmisch ergriffen,
entblätterte sie ganz und gar.

Ihr schien dieses Spiel zu gefallen,
denn oft ging die Arglose hin
zur Quelle - splitternackt baden
und flehte Gott an: "Schicke Wind,
schick’ bitte Wind!"


*) Bedeutungen in der "Blumensprache":
Lilie=Reinheit, Unschuld; Wein=Rausch;
Orangenblüte=Jungfräulichkeit, Fruchtbarkeit;
Rose=erotische Liebe, Verschwiegenheit


Dans l'eau de la claire fontaine

Dans l'eau de la claire fontaine
Elle se baignait toute nue
Une saute de vent soudaine
Jeta ses habits dans les nues

En détresse, elle me fit signe
Pour la vêtir, d'aller chercher
Des monceaux de feuilles de vigne
Fleurs de lis ou fleurs d'oranger

Avec des pétales de roses
Un bout de corsage lui fis
La belle n'était pas bien grosse
Une seule rose a suffi

Avec le pampre de la vigne
Un bout de cotillon lui fis
Mais la belle était si petite
Qu'une seule feuille a suffi

Elle me tendit ses bras, ses lèvres
Comme pour me remercier
Je les pris avec tant de fièvre
Qu'ell' fut toute déshabillée

Le jeu dut plaire à l'ingénue
Car, à la fontaine souvent
Ell' s'alla baigner toute nue
En priant Dieu qu'il fit du vent
Qu'il fit du vent...